Hannover, 2. Oktober 2025 – Die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung in Niedersachsen steht vor großen Herausforderungen. In einem eindringlichen Schreiben an Ministerpräsident Olaf Lies, Umweltminister Christian Meyer sowie die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtags fordern der Wasserverbandstag (WVT), BDEW, VKU und INTWA gemeinsam eine klare politische Priorisierung wasserwirtschaftlicher Belange.
„Die öffentliche Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sind zentrale Bestandteile der Daseinsvorsorge und der Kritischen Infrastruktur“, heißt es in dem Schreiben. Angesichts des Klimawandels, sicherheitspolitischer Entwicklungen und steigender Kosten gerät die Versorgungssicherheit zunehmend unter Druck. Gleichzeitig sinkt die politische Aufmerksamkeit für diese essenzielle Infrastruktur.
Die Dachverbände kritisieren insbesondere die schleppenden Genehmigungsprozesse, die fehlende personelle Ausstattung im Umweltministerium sowie die mangelnde Beteiligung des Landes an innovativen Projekten. „Seit geraumer Zeit fehlen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner – von der Abteilungsleitung bis zur Sachbearbeitung“, so die Verbände.
Die zentralen Forderungen der Dachverbände an die Landespolitik
1. Rechtliche Verankerung des Vorrangs der öffentlichen Wasserversorgung in der NWG-Novelle.
2. Anerkennung des überragenden öffentlichen Interesses der Wasser- und Abwasserwirtschaft bei allen Genehmigungs-, Planungs- und Bauverfahren.
3. Beschleunigung und Entbürokratisierung wasserrechtlicher Verfahren.
4. Entwicklung eines „Niedersächsischen Wegs für den Trinkwasserschutz“.
5. Sicherstellung ausreichender personeller Ressourcen in den zuständigen Behörden.
6. Förderung und Beteiligung des Landes an innovativen Projekten der Wasserwirtschaft.
„Wasser ist eine empfindliche Ressource mit einem langen Gedächtnis“, betonen die Dachverbände. Der Schutz des Grundwassers müsse wieder oberste Priorität erhalten. Die Wasserversorger benötigen dringend Planungssicherheit und verlässliche wasserrechtliche Bewilligungen, um notwendige Investitionen tätigen zu können.
WVT, BDEW, VKU und INTWA appellieren an die Landespolitik: „Lassen Sie uns
gemeinsam dafür Sorge tragen, dass wir dieses wertvolle Gut, das wir in
Niedersachsen haben, nicht verspielen.“
Der Brandbrief wurde landesweit von zahlreichen Mitgliedsunternehmen
unterzeichnet.
Kontakt:
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post@wasserverbandstag.de
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Prinzenstr. 19
30159 Hannover
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Gehrbreite 10 - 12
30823 Garbsen
Telefon 05137/87990
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